
Taslima Ahmed zeigt im 8.Salon fünf große Bilder, die sie im Computer auf digitaler Ebene hergestellt hat und mit einem neuen, von ihr selbst entwickelten, technischen Druckverfahren auf die Leinwand bringt. Im Unterschied zu anderen aktuellen Strategien, wie sie etwa Albert Oehlen oder Wade Guyton in der Anwendung digitaler Techniken und Printer demonstrieren, ist Taslima Ahmed nicht daran gelegen, die Spuren der digitalen Herstellung im Bild sichtbar zu machen.
Sie sucht vielmehr bewusst den Bezug zur künstlerischen Tradition imitert in der Drucktechnik die pastose Oberfläche von alla prima Malerei. Im Kontrast zu dieser malerischen Anmutung wirken einige Partien ihrer Bilder, als ob sie von jenem fantasy-drive erfasst wurden, mit dem die digitale Technik in den Massenmedien in eine konturlose Phantasterei hinausschlittert.
In ihrer Werkstatt wird die digitale Machbarkeit von Malerei mit Bildräumen konfrontiert, die die Kunst als ein Reich der Erinnerung aktivieren, das der Orientierung mit physikalischen Eigenschaften entgegenkommt, die auf der Schwerkraft ruhen. So stabilisiert Taslima Ahmed ihre Bildräume auf landschaftlichen Eindrucken: am Boden irdische Formationen, die sie zum Beispiel mit den Schatten einer Baumreihe verstärkt oder mit dem Relief geologischer Verwerfungen, wie sie die Erdgeschichte auf der Oberfläche des Planeten hinterlassen hat, und über dieser von der Schwerkraft gehaltenen Grundlage läßt sie das luftige Element der Wolken oder die wechselnden Lichter der Tageszeiten aufkommen. Doch nostalgischer Sehnsucht nach urspünglicher Landschaft und den veralteten Wunschenergien mit denen die Romantik die Wirklichkeit immer noch verstellt, bleiben in diesen Bildräumen nicht unberührt, denn das Grün der Natur verblendet Taslima Ahmed mit dem Aufleuchten eines künstlichen Lichtstrahls, der die technische Vermittlung unserer Erfahrungen und ihrer Bilder in Erinnerung bringt.
Upcoming event:
Taslima Ahmed im Gespräch mit dem Kunstkritiker Georg Imdahl
Artist Talk: Donnerstag, 11. Dezember 2025, um 19 Uhr
Moderation: Dr. Belinda Grace Gardner

8. Salon präsentiert mit Non-Analogue Paintings neue hybride Malereien von Taslima Ahmed, die ohne Zuhilfenahme von analogen Pinsel-und-Farbe Techniken entstanden sind. Mit ihrer selbstentwickelten, dreidimensionalen Druckmethode erschließt sie bislang nicht machbare Möglichkeiten für Farbauftrag, Pinselstrich, Geste und Textur. Die neuen Bilder werden hier zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt.