DER SCHRECKEN UNGEWISSER ZEICHEN
18.11. – 18.12.2022
Ernst Mitzka
Der gute alte deutsche Maler Adolph von Menzel hatte 1859/60 ein großes Stück Historien-Malerei hergestellt. Es sollte die Ansprache Friedrichs des Großen an seine Generäle vor der Schlacht bei Leuthen 1757 zeigen. Nachdem ein Mitglied der königlichen Familie sich bei einem Atelierbesuch über die verfehlte Stimmung der großen Leinwand beschwert hatte, war der Maler so erbost, dass er den Alten Fritz nicht mehr wie geplant ins Bild malte. So darf sich jeder die Hauptfigur der Szene selbst denken, den Mann, der gesagt haben soll: „Meine Herren wir sehen uns hier in zwei Tagen wieder oder auch nicht. Wer jetzt gehen will, der mag dies tun. Es steht ihm frei.“ Offiziell gilt das Gemälde, das ohne den Alten Fritz erhalten blieb, als unvollendet. Ernst Mitzka hat Menzels Geste auf die aktuelle Historienmalerei der Nachrichtenwelt übertragen und in seinem Werk Main Actor Missing systematisch auf unsere Wahrnehmungswirklichkeit angewandt. „Verehrte Leser*Innen wir sehen uns in zwei Tagen im Salon wieder oder auch nicht. Wer dann gleich wieder gehen will, der mag dies tun Es steht ihm frei; es wird keine Konsequenzen haben.“ Bilder, Montagen, Künstlerbücher und das Video Sturm auf die rote Moschee und die Präsentation der Vorzugsausgabe des Künstlerbuches Main Actor Missing.