OBLIQUE. Navigationen zwischen schrägen Winkeln und Schattenzonen
16.03. – 06.04.2024
Peter Boué
Lutz Dammbeck
Dorothee Daphi
Kolja Gollub
Ole Henrik Hagen
Anke Herrmann
Achim Hoops
Katharina Kohl
Almut Linde
Filipe Lippe
Michaela Melián
Jochen Messer
Sabine Mohr
Mariella Mosler
Roberto Ohrt
Luka Papić / Branka Majstorović
Katja Pilipenko
Dagmar Rauwald
Aron Sekelj
Youssef Tabti
Knut Wittmaack
Ting Zhang
Der konstante Datenfluss, der die globalkapitalistischen Gesellschaften heute durchströmt, verspricht ständigen Zugang zu immensen Informationspools, führt jedoch in ein Netz blinder Flecken und toter Winkel. Die dahinter liegenden Ereignisse und Krisen werden dem Blick systematisch hinter den Nebelwänden und falschen Fassaden der ökonomischen Macht entzogen. Die Ausstellung rückt die unheimlichen und potenziell gefährlichen Bedingungen in den Blick, die unsere aktuellen gesellschaftspolitischen Environments ebenso bestimmen wie unsere persönlichen und kollektiven emotionalen Befindlichkeiten. In ihren Beiträgen untersuchen die teilnehmenden Künstler:innen sowohl das, was verborgen ist, als auch Jene, die zu verbergen suchen. Dabei erkunden sie die schrägen Winkel und Schattenzonen, in denen sich versteckte und verdrängte Schichten heutiger Wirklichkeit manifestieren. Auf Orientierungssuche in unserer zunehmend gewaltvollen, undurchsichtigen Welt wird uns vorgegaukelt, dass die Wirklichkeiten, in denen wir leben, ultra-transparent und kohärent sind. Und doch stoßen wir ständig auf materielle wie immaterielle Barrieren, die ebenso beunruhigend wie undurchdringlich sind: hermetische Schranken, die ein allgegenwärtiges, alles umfassendes Klima der Angst erzeugen, das uns gleichermaßen beschäftigt und besetzt hält. (1) In diesem politisch gesteuerten Umfeld der Angst (2) ist nichts wie es scheint und alles anders als vermutet. Wie in einem Spiegelkabinett, das unseren Blick umlenkt und zerstreut, wirft es Zerrbilder zurück, die sich unserem Zugriff versperren.
OBLIQUE. Navigationen zwischen schrägen Winkeln und Schattenzonen befasst sich mit den unheimlichen und potenziell gefährlichen Bedingungen, die unsere aktuellen gesellschaftspolitischen Environments ebenso bestimmen wie unsere persönlichen und kollektiven emotionalen Befindlichkeiten. In ihren Beiträgen untersuchen die teilnehmenden Künstler:innen sowohl das, was verborgen ist, als auch Diejenigen, die zu verbergen suchen. Dabei erkunden sie die schrägen Winkel und Schattenzonen, in denen sich die versteckten und verdrängten Schichten heutiger Wirklichkeit manifestieren und offenbaren.
(1) Vgl. Paul Virilio: The Administration of Fear, mit Bertrand Richard, Übers. aus d. Franz. ins Engl. von Ames Hodges, semiotext(e) intervention series 10, Cambridge Mass./London: MIT Press, 2012, S. 14.
(2) Vgl. ebd., S. 14; 45.
The nonstop data flow pervading global capitalist societies in the digital era promises seamless access to vast pools of information, while obscuring reality through an invisible pattern of blind spots and dead angles. The underlying events and crises taking place today are hidden and systematically, ruthlessly distorted behind the smokescreens and false fronts of economic power. Seeking orientation in our increasingly violent, opaque world, we are led to believe that the realities that we inhabit are ultra-transparent and coherent. And yet we are constantly running up against both material and immaterial barriers that are as disconcerting as they are unfathomable: hermetic obstructions triggering an omnipresent, all-encompassing fear that “both occupies and preoccupies us." (1) In this politically driven environment of fear, (2) nothing is as it seems, and everything is otherwise. As in a hall of mirrors diverting our gaze, it throws back warped reflections that elude our grasp.
OBLIQUE. Navigations between Slanted Angles and Shadow Zones, presented in the exhibition spaces of the independent, artist-run research and project lab 8. Salon in Hamburg, addresses the uncanny and potentially dangerous conditions defining our current socio-political environments as well as our personal and collective emotional spheres. In their works, the participating artists are investigating both that which is concealed and those who seek to conceal, exploring oblique angles and shadow realms in which the secluded and repressed layers of today's reality become manifest and reveal themselves.
(1) Cf. Paul Virilio, The Administration of Fear, with Bertrand Richard, transl. into the Engl. By Ames Hodges, semiotext(e) intervention series 10, Cambridge Mass./London: MIT Press, 2012, p. 14.
(2) Cf. ibid, pp. 14; 45.