REPRODUCTION INTERDITE
10.07. – 29.08.2021
Mathieu Bessey
Sarah Bogner
Giorgio de Chirico
Nurgül Dursun
Kolja Gollub
Andy Hope 1930
Clara Palmberger-Süße
Francis Picabia
Lars Rasmussen
Alberto Savinio
Hank Schmidt in der Beek
REPRODUCTION INTERDITE
GIORGIO DE CHIRICO
FRANCIS PICABIA
ALBERTO SAVINIO
Ein Projekt von Mathieu Bessey
Mit: Sarah Bogner, Nurgül Dursun, Kolja Gollub, Andy Hope 1930, Clara Palmberger-Süße, Lars Rasmussen und Hank Schmidt in der Beek
Francis Picabia (1879-1953) begann seine Laufbahn um 1900 mit impressionistischen Gemälden. Ungewöhnlich an ihnen war nicht nur ihr großes Format; sie wurden auch nicht „authenisch“ plein air sondern nach Postkarten gemalt. Die Maschinen-Bilder (1910er Jahre) entstanden nach Vorlagen aus naturwissenschaftlichen Zeitschriften, die sogenannten Monster-Bilder im nächsten Jahrzehnt nach Kitschpostkarten, die Transparenzen (Ende 1920er/Anfang 1930er) nach Motiven aus der Kunstgeschichte sowie Postkarten, die Aktbilder der 40er Jahre nach Vorlagen aus Pin-up Magazinen.
Alberto Savinio (1891-1952), zuerst nur als Komponist und Schriftsteller tätig, lebte ab 1910 in Paris, wo er im Umkreis des Dichters Guillaume Appolinaire auch Francis Picabia kennenlernte. Als er zu malen begann, bediente er sich – ähnlich wie Picabia – populärwissenschaftlicher Quellen, die er mit seinem Bruder Giorgio de Chirico (1888-1978) teilte, so etwa ein Buch über die Paläontologie, dessen Abbildungen beide Künstler als Vorlage für Ölgemälde benutzten.
Dass die Maler der französischen und italienischen Moderne auf diese Weise zu ihren Motiven kamen, war zum Teil bekannt, nicht aber, in welchem Umfang. Noch überraschender ist, dass auch weitere Künstlerinnen und Künstler wie Max Beckmann, Salvador Dali, Robert Delaunay, Sonia Delaunay-Terk, Georges Hugnet, Man Ray, René Magritte, Marcel Mariën, Henri Matisse, Roland Penrose und Jacques Prévert nach Postkarten malten.
Die Ausstellung wird diese kaum bekannten Quellen erstmals offenlegen und durch Neuinterpretationen aktueller Künstlerinnen und Künstler ergänzen.