SCHERE HAND STEIN WERFEN PAPIER FLIEGER
11.11 – 11.12.2016
Peter Kamm
Luca Beeler
Cedric Eisenring
Carmen Tobler
Der St. Galler Steinmetz und Künstler Peter Kamm (*1958) begann seine bildhauerische Arbeit am Stein im politischen, philosophischen, wie auch sozialen Kontext der 1980er Jahre. Bis heute halten sich seine teils bis zu vier Tonnen schwere Skulpturen in Form- wie Materialsprache den Gedanken-Spielraum frei. „Das ist nun wirklich das hinterletzte anachronistische Ding, das du dir überhaupt vorstellen kannst.“ - könnte man über die Steinskulptur der letzten 30 Jahren sagen und in Peter Kamms Augen zwinkert ein „it is what it is“ mit. Seine lebendig anmutenden, wuchernden und doch reduzierten Transformationen eines Materials aus erdgeschichtlicher Zeit fordern Nahsicht wie Vorstellungskraft. Ob archäologische Versteinerung, out-of-space Findlinge oder bildende Skulptur, die Steine gesellen sich als Körper fremder Zeit und Geschichte zu uns.
Bunt und vielformatig bevölkern sie Regale, Spielecken und Betten und entwerfen wie imaginieren kleine oder grosse Welten: Kinderbücher sind Narrative wie früheste Weltbild-Sozialisierungen - von Erwachsenenhand für Kinderaugen. In den Räumen des 8.Salon breiten die Zürcher Luca Beeler, Cédric Eisenring und Carmen Tobler Teile ihrer Kinderbuchsammlung zum Lesen und Betrachten aus. Wie bereits in Projekten wie „Ratz Fatz Zauber Was“ mit der Kunsthalle Zürich oder „Nacht und Tag im Taubenschlag“ in der Probstei St. Peterzell, installieren sie vor Ort Gesamtsituationen zur Begegnung mit den Büchern. Diesmal mit einem Schwerpunkt auf den 1970er Jahren. Damals gingen die Dynamiken der ausgehenden 1960ger Jahre in Kinderbücher voll bildnerischer wie medialer Experimentierfreudigkeit ein und erzählen von vor- gelebter Überschreitung, neoruralem Technologiepessimismus, mystisch-dunkler Fantasy oder berauschtem Surrealismus.