Und dennoch gibt Babeuf sich nicht geschlagen.
27.05 – 25.06.2022
Mathieu Bessey
Wolfgang Scheppe
Bastiaan van der Velden
Vor 225 Jahren, am 26. Mai 1797 wurde Gracchus Babeuf in Paris zum Tode verurteilt, weil er mit seiner Verschwörung der Gleichen der Verfassung von 1793 zur Anerkennung verhelfen wollte. Er war in der immer noch gärenden Revolution zum Wortführer einer sich rasant ausbreitenden Unzufriedenheit geworden und forderte die Rückbesinnung auf die ursprünglich radikalen Ziele der Revolution. In dieser gefährlichen Krise sollte an ihm als dem bekannten Vertreter und Denker einer Radikalisierung ein Exempel statuiert werden. Gleich nach Urteilsverkündigung versuchte er sich vor der Richterbank das Leben zu nehmen, was ihm misslang, da er kein funktionstüchtiges Messer in den Gerichtsaal hatte schmuggeln können. Sein Körper wurde am nächsten Morgen, obwohl schon in den letzten Atemzügen, noch zum Richtplatz geschleppt und auf der Guillotine enthauptet. Die Ausstellung, die Bastiaan van der Velden unter der Mithilfe von Mathieu Bessey im 8. Salon einrichten wird, erinnert an den legendären Vertreter der sozialrevolutionären Basis der großen französischen Revolution, die in ganz Europa die Idee befeuerte, dass eine Gesellschaft ohne Herrschaft möglich ist. Wir bedanken uns bei Wolfgang Scheppe für Leihgaben aus der Bibliothèque Situationniste im Arsenale Institute for Politics of Representation (Venedig).